"20 Bürgersöhne" - so berichtet die Vereinschronik - haben vor 115 Jahren als Fußball-Enthusiasten den 1. FC 1909 Friedrichshafen gegründet. Die Vereinsfarben: Grün-weiß. Zehn Jahre später erfolgte die Umbenennung in VfB Friedrichshafen und Umfärbung in Blau-Weiß. Heute hat der Verein über 3.800 Mitglieder, 24 Abteilungen, eine Kindersportschule und eine Profi-Volleyball GmbH. Man sei stolz darauf, ein Mehrsparten- und ein Mehrgenerationenverein zu sein, betonte Präsident Jochen Benz.
König-, Kaiser-, Herzog-, Kanzler-, Herzensverein
Anhand mehrerer Fotos und einem sportlich-dynamsichen Video wurde aufgezeigt, dass der VfB aber auch ein Königs-, Kaiser-, Herzogs-, Kanzler- und Herzensverein sei. Als Vereinsgäste zu sehen waren - in chronologischer Reihenfolge - König Wilhelm II., Oberbürgermeister Martin Herzog (später Wirtschaftsminister Baden-Württembergs), "Kaiser" Franz Beckenbauer und Bundeskanzler Olaf Scholz.
In einem von zwei Gastbeiträgen zog Klaus Mühlhahn, Präsident und Geschäftsführer der Zeppelin Universität (ZU), mehrere Parallelen zwischen Verein und Hochschule: Beide verfügen über ein Wertegerüst, so der Professor, glauben an die Kraft der Gemeinschaft und leben Vielfalt auch im Alltag. Er sei dem VfB vor allem für die Abteilung Hochschulport dankbar, in der Studierende ihre Aktivitäten selbst organisieren. Nur dank des Vereins sei das große Angebot dort möglich.
Zuvor hatte Jürgen Oellers, Leiter des Stadtarchivs, über seine Arbeit berichtet. Er forderte die Vereine der Stadt auf, nach Zeugnissen ihrer Vergangenheit zu forschen. Der VfB kommt dieser nach und nutzte die Festveranstaltung als Auftakt dafpür, mit der Stadt einen Arbeitskreis einzurichten, um die Vereins- und somit auch Stadtgeschichte gemeinsam aufzuarbeiten.
„Vielfalt verbindet“, aber …
In seiner Ansprache betonte VfB-Präsident Jochen Benz unter anderem: „Es liegt an uns allen, die Traditionen und Werte, die unseren Verein stark gemacht haben, zu bewahren, für das Ehrenamt zu kämpfen und gleichzeitig innovativ und offen für neue Ideen zu bleiben.“ Seine zentralste Botschaft dabei: „Vielfalt verbindet ist für uns nicht einfach nur ein Slogan, das ist unsere Überzeugung, die wir Tag für Tag leben. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Vielfalt nicht immer einfach ist und manchmal auch sehr anstrengend. Vielfalt ist aber bereichernd, fairer und macht die Gemeinschaft stärker. Und Vielfalt kann nur gelingen, wenn wir uns alle darum kümmern. Vielfalt fängt bei einem selbst und nicht beim anderen an.“
Die erste Sportlerehrung der Vereinsgeschichte
Nach einem gemeinsamen Essen im VfB-Restaurant feierte der VfB eine Premiere in seiner 115-jährigen Geschichte: eine Ehrung für Erfolge im abgelaufenen Sportjahr. Ausgezeichnet wurden sieben Kategorien:
Kategorie 1: Sportlerin aktiv
Claudia Vogelgsang, Badminton (Trainer: Thomas Mayer): Weltmeisterin Damendoppel O45.
Kategorie 2: Sportlerin aktiv
Leon Hammes und Mike Hauser, Kanu (Trainer: Walter Kolb): Nationen-Weltmeister Dragonboat Championship Rayoung, Thailand.
Kategorie 3: Sportlerin Jugend
Marlene Jung, Leichtathletik (Jahrgang 2008, Trainer: Robin Nitzer): 9. Platz Deutsche U18-Meisterschaften 3000 Meter ; Süddeutsche Vize-Meisterin 3000 Meter; Baden-Württembergische Meisterin 800 Meter; 6. Platz U16-Meisterschaften 3000 Meter.
Kategorie 4: Sportler Jugend
Phil Bertele, Volleyball (Jahrgang 2008, Trainer: Andreas Elsässer und Adrian Pfleghar): 3. Platz Deutsche Jugend-Beach-Volleyball-Meisterschaft; Jugend-Nationalspieler.
Kategorie 5: Team aktiv
Herren 1, Basketball (Trainer: Mike Winter): Meister der Bezirksliga und Aufstieg in die Landesliga.
Kategorie 6: Team Jugend
Fußball-Jugend U 13 (Trainer: Rati Kobaidze, Co-Trainer: Thomas Engel): Meister Bezirksstaffel Feldrunde, Vizemeister Verbandsstaffel (Talentrunde Feldrunde), 1. Platz Qualifikation Bezirksfinale WfV-Hallenmeisterschaft, 2. Platz Bezirksfinale WfV-Hallenmeisterschaft, 1. Platz Qualifikation Verbandsfinale WfV-Hallenmeisterschaft, 2. Platz Verbandsfinale WfV-Hallenmeisterschaft, 2. Platz Bezirksfinale VR-Cup-Hallenmeisterschaft, 1. Platz Qualifikation Verbandsfinale VR-Cup-Hallenmeisterschaft, 1. Platz Verbandsfinale VR-Cup-Hallenmeisterschaft, 1. Platz Baden-Württemberg Landesfinale VR-Cup-Hallenmeisterschaft.
Kategorie 7: Willy-Kaldenbach-Preis für besondere Verdienste für den VfB (benannt nach dem langjährigen VfB-Präsidenten)
Wunibald Wösle: Diverse jahrzehntelange Arbeiten in der Abteilung Volleyball sowie als Teammanager der Volleyball-Profis und zunächst stellvertretender später Präsident des Gesamtvereins.